TaSenio solitäre Tagespflege für Senioren Ludwigshafen am Rhein
In unserer solitären Tagespflege für Senioren in Ludwigshafen am Rhein werden betagte und/oder hochbetagte Menschen mit allen Pflegegraden betreut und gepflegt.
Ziel und Zweck unserer Tagespflege ist, älteren Menschen, die entweder alleine zu Hause leben oder deren Angehörige entlastet werden sollen, in angenehmer häuslicher Atmosphäre zu betreuen und zu pflegen.
Diese Gäste erhalten bei uns eine pflegerische Betreuung/Grundpflege (Behandlungspflege nach ärztlicher Verordnung). Ferner können (auf Rezept) rehabilitative Angebote wie Krankengymnastik, Ergotherapie und Logopädie durchgeführt werden. Ebenso können kostenpflichtige Angebote wie Friseur oder Fußpflege (durch Drittunternehmer) in Anspruch genommen werden.
Unser Koch wird spezielle Wünsche und Bedürfnisse im Hinblick auf die Ernährung unserer Gäste erfüllen.
Philosophie
Unser gesamtes Personal hat eine positive Grundhaltung gegenüber betagten Menschen mit und ohne Demenz/Alzheimer und oder Altersdemenz. Das Verhalten unserer Fachkräfte ist geprägt durch einen empathischen, respektvollen Umgang mit unseren Gästen. Wir wissen, wie wichtig es ist, über biographische Kenntnisse des Einzelnen zu verfügen. Um eine einheitliche Haltung und Umgangsweise gegenüber unseren Gästen zu gewährleisten, ist gute Teamarbeit und die Beteiligung des gesamten Personals erforderlich und wird von uns gelebt. Die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern wird durch regelmäßig stattfindende Teamsitzungen gefördert, die gleichzeitig Gelegenheit geben, über Probleme zu diskutieren.
Aktivierungs- und Beschäftigungsangebote
Seniorengymnastik / Tanzen
Orientierungshilfe/ Erinnerungspflege
Basteln, Malen, Zeitung lesen
Gemeinsames Singen, Spielen u. ä.
Spaziergänge, kleine Ausflüge
Konzerte, jahreszeitliche Feste, Filmvorträge
Realitätsorientierungstraining
Wir unterstützen dahingehend, dass kognitive Fähigkeiten gesteigert und die Orientierung (zeitliche, personelle, örtliche) verbessert wird.
Wir unterstützen Menschen mit und ohne Demenz und Menschen mit Alltagseinschränkungen
Der Alltag der dementiell erkrankten Menschen wird so gestaltet, dass ihre Orientierungsfähigkeit unterstützt wird. Die orientierungsunterstützenden Maßnahmen betreffen hauptsächlich die Kommunikation und die Umgebungsgestaltung. Jede Interaktion zwischen einer Pflegekraft und Demenzerkrankten stellt nach diesem Konzept eine Möglichkeit dar, Informationen zur Realität zu geben. Diese beziehen sich z.B. auf die aktuelle Zeit, den Ort oder Personen. Alle Handlungen werden von der Pflegekraft kommentiert und Fragen des Betreuten wahrheitsgemäß beantwortet. Formuliert der demente Mensch falsche Aussagen oder zeigt desorientiertes Verhalten, wird dies von der Pflegeperson korrigiert, sofern es sich nicht um sehr sensible Themenbereiche handelt. Es wird die Vermittlung von Erfolgserlebnissen betont, indem beispielsweise leicht zu beantwortende Fragen gestellt werden und orientiertes Verhalten und der Realität entsprechende Äußerungen der Demenzerkrankten vom Pflegepersonal positiv verstärkt werden. Insgesamt soll durch dieses Vorgehen ein Realitätsbezug und ein Bewusstsein für das reale Geschehen hergestellt und die Kommunikationsfähigkeit des Dementen gefördert werden.
Neben der verbalen Kommunikation unterstützt die Umgebung die räumliche und zeitliche Orientierung. Unsere Räumlichkeiten haben einen wohnlichen Charakter, sind überschaubar und anregend gestaltet. Durch Orientierungshilfen, wie das Anbringen großer Uhren und Kalender, Wegweiser und Namensschilder. Der Tagesablauf ist strukturiert, das bedeutet, es findet ein regelmäßig wiederkehrender Tagesablauf statt.
Gruppensitzungen
Jeden Tag finden Gruppensitzungen für die dementen Gäste unter der Leitung von ein bis zwei Mitarbeitern statt. Dieses Gruppenangebot findet immer in der gleichen Räumlichkeit zur gleichen Zeit statt und dauert maximal 60 Minuten, wobei darauf geachtet wird, dass die einzelnen Gruppen nicht variieren. Die empfohlene Teilnehmerzahl richtet sich nach dem Schweregrad der Demenz. Gäste ohne Demenz erhalten ein anderes Gruppenangebot. In den Gruppensitzungen werden den demenzerkrankten Teilnehmern Informationen zur Orientierung, z.B. zu Personen, Zeit, Ort und Alltagstätigkeiten, vermittelt. Dies geschieht auf möglichst abwechslungsreiche Art und Weise. In Form von Gesprächsrunden, Gedächtnisspielen, Spaziergängen und alltagsnahen Aktivitäten, wie gemeinsames Einkaufen und Kochen.
Ziel ist es hier, die Anteilnahme des dementen Menschen an seiner Umwelt und an der Realität zu fördern. Besonders durch die Vermittlung von Erfolgserlebnissen und der Förderung sozialer Kontakte und Kommunikation, soll der soziale Rückzug der dementen Menschen verhindert, ihre kognitive Leistungskraft erhalten und ihr Wohlbefinden insgesamt gesteigert werden.
Ein wichtiger Baustein der sozialen Umgebung ist die sogenannte "Beziehungskonstanz", womit feste Bezugspersonen für die Betreuten gemeint sind. Es wird so eine persönliche Beziehung zwischen Demenzerkrankten und Mitarbeitern aufgebaut. Die Basis dafür ist die Grundhaltung dem Erkrankten gegenüber (Respekt, Akzeptanz, Partnerschaftlichkeit, Kritikvermeidung, Bestätigung der Realität des dementen Menschen). Der Umgang ist einfühlsam, geduldig und sensibel und durch das Biographiewissen entsteht ein positiver Umgang.
Die Kommunikation ist dem Kommunikationsstil von dementen Menschen angepasst. Dies betrifft die verbale Ausdrucksweise (deutlich, langsam, einfache Sätze) genauso wie den Einsatz nonverbaler Kommunikationsmittel (Blickkontakt, Berührungen, Gesten).
Eine weitere Voraussetzung für eine optimale soziale Umgebung ist das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter, da sich ein schlechtes Arbeitsmilieu negativ auf das Lebensmilieu und somit auf das Wohlbefinden der dementen Menschen auswirkt. In der Kongruenz beider Teilbereiche liegt der Schlüssel für ein Optimum an Pflegeleistungen u.a. in Gestalt der Zufriedenheit der Besucher und der Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter, denn zwischen Lebens- und Arbeitsmilieu besteht ein striktes Interdependenzverhältnis. Die Arbeitszufriedenheit ist auch abhängig vom Grad der Mitgestaltung und Mitbestimmung des Pflegepersonals, dem Personalschlüssel, Fortbildungsangeboten und Supervision, sowie einer geringen Fluktuation des Personalstammes.
Ebenfalls in die Betreuung mit einbezogen werden sollen die Angehörigen der Betreuten. Kontakte sollen gefördert werden, damit für die dementen Menschen kein Bruch in ihrem Beziehungsgefüge entsteht. In einem beiderseitigen Lernprozess sollen Angehörige und professionelle Betreuer zu einem besseren Verständnis des Betreuten kommen.
Tagesstrukturierung
Infolge der gestörten räumlichen, zeitlichen und personellen Orientierung ist es für demente Menschen schwer, ihren Tag eigenständig zu strukturieren oder sich sinnvoll zu beschäftigen. Aus diesem Grund gehört zu einer Optimierung eine fest vorgegebene Tagesstruktur, in der sich Aktivitäten und Ruhephasen abwechseln. Dabei ist jeder Tag gleich strukturiert, um ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Eine weitere Zielsetzung der Tagesstrukturierung ist die Vermittlung des Gefühls der Bestätigung, die Steigerung des Selbstwertgefühls und des Wohlbefindens.
Die dementengerechten/altersgerechten Angebote im Tagesprogramm berücksichtigen die Konzentrationsfähigkeit (hoch oder niedrig), besonders bei Demenzerkrankten im fortgeschrittenem Stadium (niedrige Konzentrationsfähigkeit) und die Kompetenzen des Einzelnen. Die aktivierenden Angebote können sowohl vertraute (z.B. Kochen) als auch unvertraute Handlungen (z.B. das Sortieren von Gegenständen) beinhalten. Zu beachten ist, dass es zu keiner Überforderung durch eine Reizüberflutung, aber auch zu keiner Unterforderung aufgrund einer fehlenden Stimulierung kommt.
Architektonisch-räumliche Umgebung
Unsere Tagesstätte in Ludwigshafen am Rhein und die damit einher gehende dementengerechte räumliche Umgebung umfasst primär die Funktionen "Schutz" und "Aktivierung" . Dies hat sowohl positive Auswirkungen auf die dementen Menschen als auch auf die betreuenden Personen, die von der Überschaubarkeit der Räume und einer höheren Kontaktdichte zwischen Personal und Betreuten profitiert.
Unsere optimierte Raumstruktur beinhaltet daher überschaubare Räumlichkeiten. Weiterhin ist unsere Raumstruktur barrierefrei, um dem Bewegungsdrang betagter Menschen entgegenzukommen. Zusätzlich sorgt eine individuelle und wohnliche Gestaltung für eine heimische Atmosphäre. Ausreichende Beleuchtung verhindert die Entstehung von illusionären Verkennungen und optischen Halluzinationen und durch eindeutige Helligkeit zur Tagzeit wird die Normalisierung des Schlaf-Wach-Rhythmus gefördert. Ebenso wichtig ist ein niedriger Geräuschpegel, bzw. auch unaufdringliche Musik. Verschiedene gleichzeitig auftretende akustische Signale werden vermieden. Wir haben einen Ruhebereich. Hier können unsere Gäste sich – je nach Bedarf und Wunsch – jederzeit ausruhen.
Validation
Validieren bedeutet, die Gefühle eines Menschen anzuerkennen und für wahr zu erklären. Durch ein gutes Einfühlungsvermögen soll versucht werden, in die innere Erlebniswelt des desorientierten Menschen vorzudringen, in den Schuhen des anderen gehen. Dabei kommt es zum Aufbau von Vertrauen, Sicherheit, Stärke und Selbstwertgefühl. Verbale und nonverbale Signale der Erkrankten werden aufgenommen und in Worten wiedergegeben.
Validationsziele sind:
· Wiederherstellen des Selbstwertgefühls
· Reduktion von Stress
· Rechtfertigung des gelebten Lebens
· Lösen der unausgetragenen Konflikte aus der Vergangenheit
· Reduktion chemischer und physischer Zwangsmittel
· Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikation
· Verhindern eines Rückzugs in das Vegetieren
· Verbesserung des Gehvermögens und des körperlichen Wohlbefindens
Praktische Umsetzung von Validation
Die Einstellung gegenüber dementen Menschen ist für die Anwendung von Validation wichtiger als die konkreten Techniken. Es muss akzeptiert werden, dass der Rückzug in die Vergangenheit eine Methode des Überlebens bedeuten kann. "Validations-Anwender, kurz VA genannt, urteilen nicht, sie akzeptieren und achten die Weisheit der alten Menschen.
Aufgabe des VA ist die Hilfestellung bei der Erfüllung der letzten Lebensaufgabe. Er soll vertrauensvoll zuhören, Gefühle bestätigen und ernst nehmen, diese aber nicht analysieren. Er soll Gefühle teilen können, es soll ihm möglich sein, in das Leben des anderen zu schlüpfen. Das Sicherheitsbedürfnis des dementen Menschen wird von uns in den Mittelpunkt aller Bemühungen gestellt. Dies wird unter anderem über die Aktivierung von vorhandenen Ressourcen als auch über die Motivation der Betreuungsperson gefördert.
Biographiearbeit
Das Biographiewissen ist ein essentieller Bestandteil im vorgestellten Betreuungskonzept für demente und betragte Menschen. Biographiewissen wird durch Biographiearbeit (synonym: Erinnerungsarbeit, Erinnerungspflege, Reminiszieren) erarbeitet bzw. erhalten und wird in die Pflege und Betreuung dementer Menschen integriert. Sowohl die Betreuten als auch die Betreuer können vom Einsatz der Biographiearbeit profitieren.
Für demente Menschen stellt die Erinnerung an ihre Vergangenheit eine wichtige Ressource dar, weil das Kurzzeitgedächtnis eingeschränkt ist, das Langzeitgedächtnis, in dem sehr gut memorierte und meist lange zurück liegende Informationen gespeichert sind, jedoch häufig noch lange während des Krankheitsfortschritts relativ intakt bleibt. Typisch für die Demenzerkrankung ist zudem eine eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit und das Leben "in einer traumähnlichen Welt der Erinnerungen". Dies bedingt, dass demente Menschen mit Hilfe von Erlebnissen der Vergangenheit in der Jetztzeit kommunizieren. Verfügen Betreuungspersonen über kein Biographiewissen, können sie Verhaltensweisen und Äußerungen, die mit der Lebensgeschichte einer dementen Person in Zusammenhang stehen, nicht richtig deuten und die Kommunikationsversuche des Demenzerkrankten werden fehlinterpretiert. Die Folge davon ist, dass der Betreute sich unverstanden fühlt und seine Bedürfnisse oft unbefriedigt bleiben. Daher zielt unsere Biographiearbeit darauf ab, das Identitätsgefühl des dementen Menschen zu erhalten. Durch geteilte Erinnerungen kann ein Gemeinschaftsgefühl und eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen. Zudem werden die Kommunikation und die soziale Kontaktaufnahme gefördert und die Rückbesinnung auf Erfolge und Leistungen im vergangenen Leben kann die Selbstachtung stärken.
Biographiearbeit hat zudem eine positive Auswirkung auf unsere Betreuungspersonen. Mit Hilfe von Biographiewissen finden unsere betreuende Personen leichter Zugang zu unseren Gästen, deren verbales Ausdrucksvermögen eingeschränkt ist. Da auf diese Weise ein Kennen- und Schätzenlernen erleichtert wird, kann sich schneller eine persönliche Beziehung zwischen Betreuer und Betreuten entwickeln.
Die Biographiearbeit kann durch 2 Komponenten geleistet werden, nämlich durch:
Für beide Formen gilt, dass sich das Miteinbeziehen von Angehörigen und eine dementengerechte Kommunikation sehr positiv auf die Erfolgsmöglichkeiten der Biographiearbeit auswirken. Weiterhin gehört das aktive Zuhören dazu, bei dem Aufmerksamkeit auch durch nonverbale Mittel ausgedrückt wird, im verbalen Bereich Paraphrasen verwendet und Gesprächspausen zugelassen werden. Wir beachten, dass insbesondere Fragen an demente Menschen nicht auf eine absolute Antwort abzielen, da es sehr belastend für den dementen Menschen sein kann, wenn er diese Fragen nicht beantworten kann. Daher formulieren wir eine Frage so, dass diese immer auch den Ausweg einer nicht allzu konkreten Antwort anbieten soll. In der Biographiearbeit mit dementen Menschen ist es außerdem hilfreich, die Sinne (z.B. Geruchs-, Geschmacks-, Tastsinn) durch Trigger (Erinnerungsschlüssel) anzusprechen. Als Trigger können beispielsweise Gegenstände, Photos, Speisen und Getränke oder Musik eingesetzt werden.
Hilfe zur Selbst-Erhaltung
Bewahren der Kontinuität:
Einfach zusammengefasst bedeutet dies, dass wir vermeidbare Veränderungen vermeiden.
Bewahren des Identitätsgefühls
Besondere Erlebnisse, wie z.B. die körperliche Erschöpfung nach einer Wanderung, der Besuch beim Friseur oder ein Geschenk fördern das Identitätsgefühl. Durch das Gefühl, sich ganz nahe zu sein, sagen wir der Erlebnisarmut den Kampf an.
Bewahren des Kohärenzsinnes
"Kohärenzsinn" beschreibt Eigenschaften, die einen Menschen befähigen, trotz großer Belastungen psychisch gesund zu bleiben. Er ist bei Demenzerkrankten durch "kognitive, emotionale und motivationelle Veränderungen primärer und sekundärer Art sowohl beeinträchtigt, als auch besonders gefordert. Der Kohärenzsinn besteht aus drei Komponenten: Verstehen, Zuversicht und Sinn.
Das Verstehen
Das Verstehen bezieht sich auf Maßnahmen, die es dem dementen Menschen erleichtern, Alltagsabläufe zu verstehen, sie vorauszusagen und nachzuvollziehen. Dazu gehört z.B. die Strukturierung der Umwelt und des Tagesablaufes. Dies ist besonders bei beginnender Demenz sehr wichtig, da hier Beeinträchtigungen bewusst erlebt werden und beunruhigend wirken. Zum Verstehen gehört auch die Aufklärung des dementen Menschen über die Diagnose "Demenz", damit die Veränderungen, die ihm widerfahren, als Krankheit und nicht als persönliches Versagen eingeordnet werden können. Dies schützt die Betroffenen vor Schuldgefühlen und Überforderung. Die durch uns angewandten Kommunikationstechniken bilden einen weiteren Teil des Verstehens.
Die Zuversicht
Ziel ist es hier, dem Erkrankten zu vermitteln, dass er trotz Demenz mit den Lebensanforderungen zurechtkommen kann. Dies hängt zu einem großen Teil von der psychosozialen Unterstützung der Betreuungspersonen ab. Die Betreuenden werden aus diesem Grund auf dementengerechte Umgangsformen vorbereitet.
Der Sinn
Ein weiteres Grundelement des Kohärenzsinns ist der Erhalt des Sinngefühls, in Bezug auf das Leben mit einer Demenzerkrankung. Der "weise Umgang" mit der Krankheit, die Weiterführung eines "normalen Lebens" und die Hervorhebung von Lebenszielen, die trotz Krankheit unverändert bleiben, sind entscheidend.
Personenzentrierter Ansatz
Im Mittelpunkt unserer Überlegungen steht der demente Mensch als Person.
Depersonalisierung als Abwehrmechanismus
Demente Menschen und alte Menschen, die von vornherein als gesellschaftliche Last gelten, werden oftmals abgewertet und diskriminiert. Das hat zur Folge, dass sie aus dem Kreis der „Personen“ ausgeschlossen werden. Die Bezeichnung hierfür ist Depersonalisierung. In diesem Zusammenhang spielt die Tatsache, dass "Demenz" ein Angstthema ist, welches unzureichend geschulte Betreuer zu inadäquaten Verhaltensweisen veranlassen kann, eine große Rolle. Zweierlei Ängste können vom Thema Demenz ausgelöst werden:
- Erstens die Angst vor Gebrechlichkeit und damit verbundener Abhängigkeit, vor einem langen Sterbeprozess und allgemein vor dem Tod,
- Zweitens die Angst vor geistiger Instabilität, vor dem Wahnsinnigwerden.
Diese Ängste fördern in Verbindung mit dem Wissen, dass jeder an Demenz erkranken kann und dass die Zahl der Neuerkrankungen zunimmt, spezifische Abwehrreaktionen, die einer dementengerechten Betreuung abträglich sind. Diese Abwehrreaktion (Depersonalisierung) bedeutet, dass die Betroffenen nicht mehr als "Personen" gesehen und damit aus der Wahrnehmung ausgeblendet werden. Sie erscheinen dann nicht mehr als dem eigenen Personenkreis zugehörig, was die Bedrohung durch die Krankheit Demenz subjektiv reduziert.
Personenzentrierte Betreuung und Pflege
Demenzerkrankte zeigen "oft ein unverhülltes und beinahe kindliches Verlangen nach Liebe. Ein zweites Bedürfnis ist das Bedürfnis nach Trost, das infolge von starken Verlusten, z.B. der Verlust von Fähigkeiten oder des bisherigen Lebensstils, bei dementen Menschen besonders stark ausgeprägt ist. Die Demenzerkrankung löst außerdem Gefühle der Angst und der Unsicherheit bei der betroffenen Person aus. Um ein Sicherheitsgefühl zu erhalten, ist das Bedürfnis nach einer primären Bindung bedeutend. Ein viertes Bedürfnis ist das Bedürfnis nach Einbeziehung. Darunter verstehen wird das Bestreben der dementen Person, sich als Teil einer Gruppe zu fühlen. Ein weiteres Bedürfnis ist das nach Beschäftigung, d.h. danach, etwas Sinnvolles zu tun, "eine Art von Projekt zu haben." Ausdruck findet dieses Bedürfnis beispielsweise in Form von Hilfsbereitschaft oder Aktivität der dementen Menschen. Das sechste Bedürfnis dementer Menschen ist das nach Identität. Durch die Krankheit Demenz wird das Identitätsgefühl stark bedroht, so dass der Wunsch nach identitätserhaltenden Maßnahmen besonders ausgeprägt ist. Die Befriedigung der genannten Bedürfnisse ermöglicht es dem dementen Menschen, sich als Person wahrzunehmen und positive Gefühle (sich wertvoll und geschätzt zu fühlen) zu erleben.
Wir tun alles dafür, um dem Demenzerkrankten diese Gefühle zu vermitteln.
Die Einzigartigkeit der Person wird in den Mittelpunkt gestellt und der Erhalt und die Stärkung des Personseins ist sein oberstes Ziel in der Betreuung dementer Menschen.
Wir zielen darauf ab, die Identität, die durch die Erkrankung Demenz bedroht ist, zu erhalten. Dazu werden sogenannte "identitätsstabilisierende" Interventionen eingesetzt, welche das Erhalten des personalen Selbst anstreben.
Ziel ist es, demente Menschen beim Lösen von unausgetragenen Konflikten aus ihrer Vergangenheit zu begleiten, damit sie ihren "Seelenfrieden" erlangen können. Dies ist primär eine Unterstützungsaufgabe, da davon ausgegangen wird, dass der demente Mensch weiß, was gut für ihn ist (Weisheit des alten Menschen). Die Interaktionen findet über die direkte Kommunikation, das "In-Beziehung-Treten" mit dem Demenzerkrankten, statt.
Positive Inhalte sind, dass der demente Mensch ernst genommen wird und sich die Interaktion an der subjektiven Realität und den Bedürfnissen des Einzelnen orientiert. Die Grundhaltung gegenüber dem Betreuten ist geprägt von Achtung, Würde, Empathie, Respekt und Ehrlichkeit.
Die Förderung des Wohlbefindens dementer Menschen durch Erhalt des Personseins ist ein großes Ziel unserer Tagesbetreuung.
Die hohe Arbeitszufriedenheit unserer Mitarbeiter ermöglicht es, zwischenmenschliche Beziehungen zu unseren Gästen aufzubauen und Empathie zeigen zu können.